Fun Lovin‘ Criminals – Mimosa /Chrysalis/EMI Electrola)
Manche mögen’s lauschig. Auch die Fun Lovin‘ Criminals. Damit man das endlich einmal merkt, hat sich das Trio im letzten Sommer zu Hause in New York – vorzugsweise zur Zeit des Sonnenaufgangs – ins Studio gesperrt, hochprozentige Champagnercocktails mit Saft und Pfirsichschnaps (Mimosas) geschlürft und Versionen ihrer Lieblingssongs für’s Relaxsofa eingespielt, die nun zusammen mit einigen Single-B-Seiten (etwa die schmoove Version von „Scooby Snacks“, ursprünglich B-Seite von „King Of New York“) auf ihrer mit Abstand leisesten Platte erscheinen. Bei „Couldn’t Cet It Right“, genau, dem AOR-Pop-Favoriten der Climax Blues Band, ist Huey gleich in seinem Element. Hier kann der Sänger lässig croonen, bis die Ladys im Haus reihenweise schwach werden. ioCC’s „l’m Not In Love“ wird von Bacharach-Bläsern und einem kräftigen Spritzer Country-Blues gestreift. New York meets Nashville? lan McCulloch, das Echo von den Bunnymen, unterstreicht seine durch eigene Interpretationen von Kurt Weill-Songs bekannte Liebe zu klassischen Liedthemen mit dem Duettbeitrag zu „The Summer Wind“, den schon Frank Sinatra gesungen hat. Dabei und auch sonst beschleicht einen das Gefühl, dass die Criminals mit dieser Platte nicht etwa abschgeweift sind, sondern in ihrem natürlichen Lebensraum verweilen. Wieder einmal ist bewiesen: Männer sind erst dann erträglich, wenn sie ruhiger werden.
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