Hippo Campus

Bambi

Transgressive Records/[PIAS] Coop/Rough Trade

Auf seinem zweiten Album stattet das Quintett seinen über­smoothen Indie-Pop mit mehr Raffinessen und Brüchen aus.

Nimmt da etwa jemand seinen eigenen musikalischen Hang zur Süße auf die Schippe?

Wie anders sollte man es sich erklären, dass Hippo Campus ihrem neuen Album den Titel BAMBI geben, und den Hörer direkt in eine Szenerie einführen, die ihm mit nächtlichen Waldgeräuschen zwischen Uhu und Kauz klarmacht, dass Bambi jetzt die mondbeschienene Lichtung betritt. Dann schwebt eine sehr sanfte, sehr massive Synthie-Wolke herbei, die das Quintett mit feierlichem Harmoniegesang und gravitätischen Trompetenklängen in eine zauberhafte Atmosphärenmusik verwandelt, die leise Erinnerungen an die versponnenen Avant-Folker Grizzly Bear weckt.

Von deren Unberechenbarkeit sind Hippo Campus in ihrer synthetisierten Geschliffenheit zwar eine Ecke entfernt – und doch ist da jetzt eine neue Variabilität und Verspieltheit spürbar, die von hochmelodischen Indie-Pop-Songs aus der Death-Cab-Schule („Why Even Try“) über den synkopierten Mali-Rhythmus des kurzzeitig komplett zerschossenen „Bubbles“ bis hin zum knallenden Beat und den Funk-Gitarren des finalen „Golden“ reicht. Sweet.

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