Hugh Masekela – Waiting For The Train

Die Kritik könnte dort ansetzen, wo auch das Lob beginnt: Hugh Masekela, der polyglotte südafrikanische Trompeter, der 20 Jahre in den Staaten lebte und 1984 auf dem „Jive Africa“-Label das TECHNO BUSH-Album vorlegte, geht auf Nummer sicher. Bei einem Profi wie ihm, der Nina Simone und Aretha Franklin begleitete, mit „Grazing In The Grass“ einen US-Tophit verbuchte, mit Herb Alpert im Studio stand und zig Soloalben aufgenommen hat, kein Malheur.

WAITING FOR THE RAIN kombiniert aufs vorzüglichste Jazziges mit ambitionierter Solistik, europäische Strukturen mit afrikanischen Improvisationen, politisches Engagement mit eingängiger Instrumentierung.

Die Verzahnung von „Frage & Antwort‘-Modellen („Lady) und westlicher Rockgitarre, die Kombination von Bebop-hastigen Bläsern, computerisierten Bässen und monotonem Afro-Chant („Politician“) macht aus dem culture clash einen vergnüglichen Zusammenprall.

Auch wenn das Instrumental „Joke Of Life“ nach happy go lucky und Seifenreklame klingt – Masekelas Punktekonto bleibt nicht leer.