Jana Horn

Optimism

No Quarter/Cargo (VÖ: 21.1.)

Die texanische Folk-Sängerin treibt die Entsättigung ihres Sounds ins Existenzielle.

Kann Musik eigentlich verschwinden, aber doch noch irgendwie da sein? Abschließend kann auch Jana Horn diese Frage nicht klären, aber sie kommt der Lösung schon erschreckend nah. Wenn die Singer/Songwriterin aus Austin, Texas, auf ihrem Debüt OPTIMISM, das in einer Vinyl-Kleinstauflage bereits Ende 2020 erschienen ist, eher sprechend als singend erzählt von schmerzenden Körpern, von vergeblichem Bemühen oder verlorener Liebe wie im biblisch inspirierten, epischen „Jordan“, dann puckert darunter ein kaum zu ahnender Rhythmus und die Instrumente, Gitarren oder eine Trompete wehen vorbei wie verlorene Geister.

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Um den Reiz einer solchen nahezu vollständigen Entsättigung eines Sounds weiß man spätestens seit den frühen Cowboy Junkies, aber bei Horn geht es weniger um die Reduktion der Lautstärke (das allerdings auch), als viel mehr um die Reduktion des Gefühls, ganz ähnlich wie bei ihrem großen Vorbild Leonard Cohen. Die Instrumentierung wirkt seltsam unbeteiligt, nahezu leblos, als wollte sie die Stimme nicht beschämen, die einen lakonischen Kontrapunkt setzt zu den existenziellen Gefühlen und ewigen Zweifeln, die in den Texten ergründet werden.

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