Ihn zu sehen war wie der Blick durch ein Zeitfernrohr hinein ins, sagen wir mal, 17. Jahrhundert, irgendwo in Afrika. Kein Bluesmusiker vermittelte den Herzschlag des schwarzen Kontinents so ursprünglich wie John Lee Hooker. Was ihn nicht nur bei seinen Leuten in Chicago, Cincinnatti oder Detroit zur Ikone machte. Vor allem in den intellektuellen Zirkeln der Nachkriegsjugend wurde „Mr. Boom Boom“ zum Idol. Folglich dokumentierten ihn die Ethnoforscher und Folkpuristen besonders gerne. Etwa die Seattle Folk Society, die Hookers faszinierend archaischen Stil 1970 für die Nachwelt festhielt. Oder die Organisatoren des Newport Jazz Festivals, die Hooker i960 zusammen mit der Muddy Waters Band auftreten ließen. Nicht zu vergessen die BBC, die den Boogie-Mann 1964 ihren Blues-verrückten jugendlichen Zuschauern vorführte. All dies ist hier in einem einstündigen Film festgehalten. 13 Songs, ohne weitere Zugaben, wohltuend ruhig gefilmt bei verschiedenen Anlässen zwischen 1960 und 1984-just the man and the music. Zeitlos gut und wichtig. www.rosebudus.com/hooker/