Nun scheinen sie endgültig vorbei zu sein, die Zeiten, als Kaizers Orchestra noch so klangen wie die polkarockenden Folgen eines skandinavischen Reaktorunfalls, maskineri ist das vierte Album der Norweger, die sich einst entschlossen haben, Botschafter des Polka und Kabaretts in der Szene zu werden. Nur dass von diesem Ideal endgültig nichts mehr übrig ist. Das neue,fast wie selbstverständlich in Berlin aufgenommene Album wird dafür mit ziemlicher Sicherheit den endgültigen Durchbruch der Band bedeuten. Verdient haben es Kaizers Orchestra gewiss, und da sie noch immer tolle Songs wie den vielschichtigen Oper“Moment“. schreiben, kann man auch beruhigt sein. Aber zugeben muss man es schon: Das MASKiNERi viele Kompromisse in Sachen Publikum macht und nicht viel mehr von dem außerordentlichen Reiz der Kapelle zu spüren ist, wie es ihn noch bei evig pint gab, weiß die Band wohl selbst am besten. Aber nur bitte nicht missverstehen. Das vierte Album des Sextetts hat massig Hooks und Catchiness, um garantiert noch bei jeder Liveshow auch mit neuen Songs zu überzeugen, und macht sich einen warmen Platz neben Kashmir und dEUS zurecht. So eine Entwicklung verdient wohl keine Tränen.

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