Karl Lagerfeld – My Favonte Songs

Die Allianzen von Mode und Musik sind ja nicht immer alle zwangsläufig heilig, vor allem, weil sie mehrheitlich zur Codierung von Coolness benutzt werden sollen, und nichts anderem. Die Coolness, die das Eine suggeriert, soll durch das Andere noch verstärkt werden. Das führt dann dazu, dass man jetzt schon Modedesigner ihre eigenen Mix-CDs designen lässt. Karl Lagerfeld erzählt hier auf zwei CDs, was er „At Home“ so alles hört und was „At Work“ als. ,Fashion Show Mix“ läuft, beziehungsweise hat er sich das von jemandem, der sich besser auskennt als er, erzählen lassen. „At Home“ ist ein kruder Mix, derunter Auslassung von ehernen DJ-Grundregeln wie Tempo und Trackatmosphäre-vom FreakundNiedlich-Folk(Devendra Banhart, The Boy Least Likely To) zur Elektronik taumelt (Minotaur Shock, Lindstram And Prinz Thomas, LCD Soundsystem mit „TooMuchLove“, Michael Mayers und MatiasAguayosminimal-technoide Version von Kylie Minogues „Slow“, die dem Original in keiner Sekunde das Wasser reichen kann) und wieder zurück zum An ti-lndie-Weird-Folk (The Fiery Furnaces.A Hawk And A Hack saw) unter Kollisionen mit freaky Berliner Elektro-Trash (Planningtorock). Der „At Work“-Mix taumelt und schwankt dann noch ein bisschen mehr. Von einem komischen Medley (aus Igor Strawinskys „Capriccio For Piano And Orchestra“, „Blindness“ von The Fall und einem DuettfürSchreibmaschinen von The Bell Orchestre) überden „DFA Remix“ von Goldfrapps“Slide In“ bis hin zu Kreidlers „Cervantes“. Das alles ist weniger gemixt als vielmehr passgenau aneinandergefügt vom Pariser DJ Michel Gaubert. Und irgendwie will man Lagerfeld nicht so ganz abnehmen, dass er abends nach der schweren Arbeit im Dienst der Mode nach Hause kommt und LCD Soundsystem, Michael Mayer, Electrelane, Stereolab und Siouxsie And The Banshees auf den Teller seines Technics SL-1200 legt. VÖ: 13.4. >» www.tolerance-records.com