Kim Wilde – Teases and dares
Sie ist eher a nice girl from next door, hübsch, nett, mit süßem Schmollmund und ein bißchen rund um die Hüften; als Persönlichkeit nicht unbedingt auffällig – und als Performerin auf der Bühne (so hatte ich das Gefühl während der letzten Tournee) eher überfordert.
Was sich auf LOVE BLONDE bereits andeutete, auf dem WEA-Debüt TEASES AND DARES wird es (ernüchternde) Bestätigung: Die einstige Inkarnation des (britischen) Pop ist auf der Suche nach Seriosität.
Doch gerade dabei verliert sie endgültig den naiven Charme, der ihre frühen Songs wie „Kids In America“ auszeichnete.
Klar, man entwickelt sich. Und diese LP ist u.a. auch Dokument dieser (noch nicht abgeschlossenen) Entwicklung. Das Oberflächliche ist dahin; die Tiefe indes fehlt noch.
Dem Wilde-Clan ist einmal mehr ein Album mit perfekt gemachtem und gekonnt verpacktem Pop gelungen, dem – wohl nicht nur wegen der hauptsächlich elektronischen Klangerzeuger – ein Hauch von Sterilität anhaftet. Herz und Seele fehlen leider immer noch.
Aber vielleicht kommt davon mehr ins Spiel, wenn sich Kim erst einmal innerhalb der Wilde-Familie emanzipiert. Diesmal zeichnet sie immerhin schon als Songautorin von zwei Titeln (und „Fit It“ ist nicht der schlechteste) verantwortlich, hat einen co-geschrieben und einmal mitproduziert.
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