Kool & The Gang – As One

Es ist scheinbar zur Regel geworden, daß Disco- und Funk-Alben bis auf zwei, drei gute Nummern aus Füllwerk bestehen. Diese beiden LPs jedoch gehören erfreulicherweise nicht zu denen, die man sich ausleiht, um die guten Stücke aufzunehmen. Sie lohnen den Kauf.

Kool: Souverän wie erwartet, wenn vielleicht auch ein echter Nachfolger für „Celebration“ und „Get Down On It“ fehlt. Der letzte Single-Hit „Big Fun“ ist es jedenfalls nicht, obwohl er zwar zu den soliden, aber nicht den besten Titeln von AS ONE gehört. Unbestrittene Nr. 1 der LP: „Let’s Go Dancin‘ (Oh La, La, La)“, raffiniert komponiert weil 100-ig einqängig, ohne langweilig zu werden, mit toller Funky-Reggae-Rhythmusgitarre. „Hey baby what’s your name? Is it a Missis or is it Miss eh?… Oh lalala, let’s go dancin’…“ Von ähnlicher Qualität: „Street Kids“ und „Hi De Hi, Hi De Ho“. JKs One“ ist das einzige ruhige Stück, eine gefühlvolle Ballade, ein guter Titel, nicht überladen, aber trotzdem schwächer als „No Show“ von SOMETHING SPECIAL. Insgesamt eine völlig unkomplizierte fröhliche Platte.

Der Unterschied zwischen Kool und Change wird schon auf dem Cover deutlich: Die Gang trägt glitzernde Show -Kostüme in alter Soul-Entertainer-Tradition. Change dagegen, in eleganten Anzügen und mit Krawatten, gehören zur Chic-Generation. Dementsprechend die Musik: Hochaktueller Disco-Funk, wie er nur in New York entstehen kann, elegant und stilvoll. Das große Plus bei Disco-Musik sind gute Melodien, und die scheinen Change gepachtet zu haben. Balladen wie Tanznummern sind randvoll damit. Unübertroffen und genial: „Oh What A Night“, mit der scharfen Soul-Stimme von Deborah Cooper. Eines aferStücke des Jahres. Phantastisch das Rhythmus-Klavier, auch in anderen Stücken: Brillant in den Vordergrund gemischt und selten in dieser Konsequenz gehört. Vergleichbar mit den berühmten Chic-Gitarren. Change, früher eine reine Retortenlormation mit Gastsängern wie Luther Vandross, hat Zukunft. 4 (Kool) 5 (Change)