Maxim

NACHTIGALL

Wanderlust/Universal (VÖ: 1.3.)

Der Singer/Songwriter verlässt zu selten den nuscheligen Songpoeten-Dämmerzustand.

Viel scheint Maxim nicht im Hier und Jetzt zu halten. „Nichts ist schlimmer als zu Hause zu sein“, singt er, und an anderer Stelle: „Alles wird gut, wenn wir da sind, aber da sind wir eigentlich nie.“ In „Fenster oben links“ setzt ihn die Duettpartnerin Lina Maly gar in einen Heißluftballon und wünscht ihm „einen günstigen Wind“. Fernweh, Wegwünschen, Nichtdaseinwollen ziehen sich wie ein roter Faden durch NACHTIGALL – was ziemlich witzig ist, weil Maximilian Richarz’ Kerngeschäft ja eigentlich die Innerlichkeit ist.

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Die drückt sich auch auf dem neuen Album des Bonners – wie bei den meisten anderen der mittlerweile alt gewordenen Jungen Milden, am allerschlimmsten bei Mark Forster – in einem nuscheligen Vortrag aus, aber Maxim darf man zugute halten: Seine Texte sind nicht nur gefühliger Nonsens, sondern tatsächlich ziemlich okaye Poesie. Klar, auch ihm fehlt ein wenig ironische Distanz zur eigenen Emotion, aber die Fremdschämmomente sind weitaus seltener als bei der Konkurrenz.

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Musikalisch allerdings sitzt die NACHTIGALL mit braven Gitarren und erwartbaren Streichern dermaßen satt und selbstzufrieden im Songpoeten-Mainstream, dass sogar ein auch ziemlich konventioneller, aber wenigstens verhalten krachender Ausbruch wie „Ich erinner’ mich an alles“ einen aus dem Dämmerzustand zu reißen vermag.

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