Message war eine der unzähligen deutschen Bands, die Mitte der 70er Jahre versuchten, sich im Niemandsland zwischen Kraut- und Heavy-Rock eine eigene Identität zu schaffen. Dem Quartett aus Düsseldorf gelang das recht gut, vor allem mit dem jetzt erstmals auf CD vorliegenden dritten Album. Diese Produktion aus dem Jahr 1975 verschaffte der Band zumindest kurzfristig ein bißchen Ruhm. Mit den späteren Birth Control-Mitstreitern Manfred von Bohr und Horst Stachelhaus hatten Message eine exzellente Rhythmus-Crew, mit dem irischen Gitarristen Tom McGuigan einen erfindungsreichen Saitenkünstler und mit Brit-Sänger Alan Murdoch einen Mann mit volltönendem Organ in ihren Reihen. Zudem waren die Eckpfeiler der Band zwar Kraut- sowie Heavy-Rock, doch integrierten die Vier auch jede Menge Jazz-, Klassik- und Mystic-Elemente. Am ehesten konnte Message mit Nektar, Bloodwyn Pig oder auch den späteren Man verglichen werden. Ein bißchen anachronistisch ist diese Musik, keine Frage. Doch mal ehrlich: Macht jemand einem alten Kumpel, den er seit über 20 Jahren nicht mehr gesehen hat, beim Wiedersehen einen Vorwurf wegen seiner etwas fahlen Gesichtsfarbe?