Method Man – 4:21 – The Day After
Früher, in den 90er Jahren, reichte allein schon die bloße Zugehörigkeit zum Wu-Tang Clan, um dick im Geschäft zu sein. Der Erfolg eines Soloalbums regelte sich fast von selbst. Inzwischen ist das längst nicht mehr so einfach. Etwas müssen die Herrschaften schon anbieten, wollen sie noch gehört werden. Ghostface Killah hat das erkannt und vor kurzem mithilfe von unverbrauchten Produzenten ein exzellentes Comeback hingelegt. Und Method Man? Mit seinem Album TICAL hat er vor zwölf Jahren eine wahre Flut von Wu-Tang-Soloveröffentlichungen ausgelöst. Was folgte, waren einige schwächere Alben. Der Mann mit dem erschreckend schlechten Gebiss muss sich also anstrengen und scheint auf einem guten Weg zu sein, denn er hat tatsächlich über sich und seine Lebensgewohnheiten nachgedacht. Das merkt man schon am seltsamen Titel des neuen Werks. Der 21. April folgt direkt auf den [inoffiziellen] amerikanischen Grasraucher-Tag und steht sinnbildlich für die Rückkehr zum klaren Kopf. Der von RZA designte düstere Drogensound aus dem Wu-Tang-Labonst hier folglich fast völlig verschwunden. Dafür nimmt es Method Man im von Scott Storch produzierten Opener „Is It Me?“ gleich mit allen Konkurrenten, Feinden und der Musikindustrie auf. Erfragt:“.Wer ist hier das Problem, ihr oder ich?“ Battle-Rap in Reinkultur. „Dirty Mef“ wiederum ist ein letzter Gruß an 01 Dirty Bastard, dessen Stimme hier noch einmal zu hören ist. Zur Auflockerung tragen gerade gegen Ende hin immer wieder soulige Nummern bei, an denen Ginuwine, Lauryn Hill und Newcomerin Megan Rocheil beteiligt sind. Damit rückt Method Man schon ganz schön vom früheren Wu-Tang-ldeal ab. Aber die Grundrenovierung mit 4:21 – THE day after war nötig, und sie ist ihm gut gelungen. VÖ: 25. 9.
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