Nina Kraviz

DJ Kicks

!K7/Alive

Die russische Produzentin macht ihre Ausgabe der Mix-CD-Reihe zu einem einstündigen psychedelischen Trip.

Wenn Popmusik mehr als Musik ist, was wir spätestens 2014 gelernt haben müssten, dann ist Nina Kraviz ein richtiger Popstar. Die Produzentin und DJ aus Sibirien hat Diskussionen über Feminismus und Sexualität in der elektronischen Musik ausgelöst und den Fokus weit weg von ihrer Musik gelegt. Als Musikerin hat sie in den vergangenen sechs Jahren unter Kenntnis der Tradition von Techno und House erstaunliche Arbeit geleistet.

Fast die Hälfte der 29 Tracks auf ihrer Ausgabe der DJ KICKS kommt von Kraviz’ eigenem Label Trip, das sie im vergangenen Jahr gegründet hat, darunter drei von Madame selbst, darunter wiederum „Mystery“, der traditionelle exklusive Track des Mixes. Der kommt ziemlich am Anfang und  gibt die Grundstimmung vor: ultraminimalistisch, leicht psychedelisch, trippy und so abstrakt wie eben möglich in einem Techno/House-Kontext, der nicht immer mit Kunst-, sondern vor allem mit Funktionsmusik in Verbindung gebracht wird.

Klassiker wie „Pleasure Dome“  von Armando und Goldies „Truth“  fügen sich nahtlos ein in diesen Trip. Und zwei Auftritte von Richard D. James aka Aphex Twin als Polygon Window („Quino-Phec“) und als Bradley Strider (ein unbetitelter Track) sowie Plaids „Oi“ unterstreichen den experimentellen Charakter des Ansinnens. Die DJ-KICKS-Ausgabe von Nina Kraviz ist jedenfalls der ungewöhnlichste Mix der Serie  bisher.