Princess Superstar – My Machine

Schrille neue Welt. 1984-11-9-2001-2080. Princess Superstar hat ihre Seele an einen Computer verkauft und wirft kurz vor dem Systemabsturz noch ein paar apokalyptische Knallkörper auf den Markt. 2080, merken Sie sich diese Jahreszahl für den nächsten Jüngsten Tag! Alle Menschen sind Roboter, es gibt nur noch eine zehntausendfach geklonte Entertainerin namens Superstar. Das 77minütige Konzeptalbum zur Endzeit kommt von Selfmade-Ikone Princess Superstar, heißt My Machine und nervt über weite Strecken. Mit last of the great 20th century composers hatte Concetta Kirschner dem Wahnsinn Tür und Tor geöffnet, inzwischen hat sie einen handfesten Knall, was ja an sich nicht unsexy ist, hier aber in den falschen Bahnen steht. Als Produzenten sind unter anderem Armand van Helden. Boris Dlugosch, Jacques Lu Cont und Arthur Baker im Spiel, und das ist schon die halbe „Miete‘ für diesen Parforceritt durch alles und nichts, in dem Concetta Kirschners Stimme weitgehend verpufft. Spektakel als war‘ schrill noch schrecklich oder schön oder was? Und ein Happy End gibt’s im gedrechselten Grusel zwischen HipHop, Electro-Punk und Schwabbel-Funk auch glatt noch: Knapp 1.000 Jahre nach dem Jüngsten Tag sprengen die Menschen ihre Ketten und finden die spirituelle Erleuchtung. Da wünscht man sich doch glatt George Orwell zurück. VÖ.12.9.

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