Q-Tips
Erfolg ermuntert Parasiten! Und Paul Young hat Erfolg. Als Solist. Als Gruppenmusiker mit den Q-Tips rangierte Young – verglichen mit seinem heutigen Status – bestenfalls in der zweiten Liga. Die Q-Tips standen (nachdem die englischen Medien das Soul-Revival ausgerufen hatten) in ihren blauen Konfirmanden-Anzügen ganz klar im Schatten der als Rebellen durchgestylten Dexys Midnight Runners.
Das war anno 80/81. Aus diesen Tagen stammen die.Aufnahmen auf den beiden Langspielplatten. Und eine dieser Scheiben müßte man eigentlich ignorieren, wäre sie nicht ganz klar die bessere von beiden. Denn mit welchen Mitteln die Plattenfirma die Vermarktung des bisher unveröffentlichten Q-Tips-Livematerials versucht, ist schon ein dicker Hund. Da können sich die sieben verbleibenden Q-Tips-Musiker freuen, überhaupt (und ganz winzig) auf dem Cover genannt zu werden. Und der Titel COME BACK… LIVE assoziiert doch wohl nicht nur zufällig den aktuellen Hit“.Come Back And Stay“.
Musikalisch bietet die LP 12 schwitzige Soulnummern, von Weißen gespielt und dennoch mit Seele. Neben Youngs hinlänglich bekannter Stimme, die nicht nur Balladen (die aber besonders gut) beherrscht, leben die Songs (darunter Costellos“.Hi Fidelity und eine urige Frühversion von „Broken Man“, vergl. NO PARLEZ) von den markanten Bläsern und der gurgelnden Hammond. Es fällt nicht schwer, die Augen zu schließen und plötzlich einen tobenden James Brown wirbeln zu sehen.
Das Studio-Werk, ein re-release des Original-Debüts von 1980. fällt dagegen ganz klar ab. Da fehlt der Pep, den die Live-Performance schafft. Mit Goffin/Kings'“.Some Kinda Wonderful“. Joe Tex‘ „SYSLJFM“ und den Balladen „You Are The Life Inside Of Me“ und ,.A Man Can’t Lose“ haben Q-Tips ihre Highlights.
3 (Studio)
4 (Live)
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