Randy Newman – Born Again
Ihr erinnert Euch noch an Newman’s Hit „Short People“ und die daraus bekannte Piano/ Rhythmus-Kombination!? Ähnlich funktionieren auch einige Songs von Newman’s neuer Blasphemie „Born Again“, die ihn auf der Hülle mit Kiss-Bemalung und Dollar-Zeichen in der Augengegend zeigt. Dazu singt Randy im ersten Song gleich dies: „Man sagt, mit Geld könne man keine Liebe kaufen. Aber ich krieg‘ ein halbes Pfund Kokain, eine Sechzehnjährige und eine riesige Limousine dafür… ’s zwar keine Liebe, aber doch auch ganz nett!“ Resümierend meint Randy: „It’s Money That I Love“. Mmmh!
Dieser Song sowie der folgende, „The Story Of A Rock And Roll Band“, sind bereits das Album wert. In „The Story“ lautet der Refrain: „I Love That E.L.O.“ – und der Kenner ahnt bereits, worum’s geht. Nämlich um eine wahnwitzige, hochintelligente Verarschung von ELO, mit unglaublich feinfühlig gesetzten Zitaten, die man sich mal laut über Kopfhörer anhören sollte. Typisch auch die Essenz des Songs: ELO tricksen immer das Gleiche, aber irgendwie schaffen sie auch stets den Weg ins Ohr – ich bin sicher, daß Randy Newman alle ELO-LPs im Hause hat.
Die übrigen neun Songs sind nach Newman-Maßstäben gute, doch nicht umwerfende Stücke, mit immer lesens- und nachdenkenswerten Texten. Uno. über den Daumen gepeilt poppiger als je zuvor. Eine LP mit ausschließlich solchen Songs „It’s Money That I Love“ und „The Story Of A Rock And Roll Band“ wäre wohl wünschenswert, würde dann allerdings alle Dimensionen sprengen. Doch solche Geistesblitze kann man wohl nicht ad infinitum versprühen.
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