Rodriguez Jr. :: Bittersweet

Mobilee/Word And Sound

Ein grundsolides House-Album, dem allerdings ein paar herausstechende Momente fehlen

Rodriguez Jr., alias Olivier Mateu, ist in der Techno- und House-Szene kein Unbekannter. Zusammen mit Gilles Escoffier veröffentlichte er von 1999 bis 2008 zahlreiche hochgelobte Produktionen unter dem Namen The Youngsters, unter anderem auch auf G-Funk, 20:20 Vision, Ovum und Laurent Garniers legendärem Label F-Communication. Auf seinem Solodebüt Bittersweet präsentiert der in Brüssel lebende DJ und Produzent eine entspannte Mixtur aus Tech-, Minimal- und Deep-House-Elementen. Leider gelingt es ihm aber auch als Solokünstler nicht, Akzente zu setzen. Mit den elf Tracks bewegt er sich zwar souverän im gehobenen Mittelfeld der House-Produzenten, doch ähnlich wie bei The Youngsters reicht das auch nicht zum großen Wurf. Die Tracks von Rodriguez Jr. sind produktionstechnisch zwar auf der Höhe der Zeit, was Nummern wie „Niagadina“ und „Kerazouek Amm“ aber fehlt, um nachhaltige Begeisterung auszulösen, ist eine eigene musikalische Note. Zu vieles auf Bittersweet hat man in ähnlicher Form schon auf zahlreichen anderen Alben in den letzten fünf Jahren gehört – und zwar deutlich zwingender umgesetzt. Olivier Mateu besitzt zwar ein Händchen für poppige Dancefloor-Tunes, was er mit Songs wie „Shapes I See“ zeigt, aber solche vereinzelten Highlights können nicht darüber hinwegtäuschen, dass er mit seinem ersten Soloalbum ein gutes Stück hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Key Tracks: „Shapes I See“, „Music Don’t Lie“