Sébastien Schuller – Happiness

Air bewiesen ihrer Zeit, dass Frankreich neben Chansons auch unverschämt schönen Elektropop zu bieten hat. Nun geht Sebastien Schuller,ausgebildeter Percussionist und Multi-Instrumentalist, noch einen Schritt weiter und bereichert diesen unverschämt schönen Elektropop um elektrisierende Synthieteppiche, Glockenspiele, Piano, Percussions und gespenstisch verzerrten Gesang. Er verzaubert mal mit minimalistischen, mal opulenten und orchestralen Klangwelten wie Thom Yorke oder Konstantin Gropper. Die Stücke stimmen gleichzeitig traurig und glücklich, wecken Hoffnungen und zerschmettern diese im selben Ton wieder. Dennoch scheint Pessimismus für Schuller ein Fremdwort zu sein. Vielmehr entspringt seine Melancholie dieser kindlichen Bereitschaft, sich Traurigkeit bedingungslos hingeben zu können – um ausgerechnet darin das vollkommene Glück wiederzufinden. Und nach dem federleicht ausklingenden Instrumentaltrack „Le dernier jour“ der nächste Tag – klingt der Albumtitel happiness schließlich doch nicht mehr so zynisch. Da wünsch’ich mir, der französischen Sprache mächtig zu sein.

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