Silver Jews – The Natural Bridge
Auf STARLITE WALKER, dem „95er Debüt der Silver Jews, waren noch die verdienten Pavement-Mitarbeiter Steve Malkmus (Gitarre) und Bob Nastanovitch (Drums) als untergeordnete Mitglieder dabei. Das war einmal. Auf THE NATURAL BRIDGE spielt Bandchef David Berman ohne die beiden Pavements einen relaxten Folk, der aber nicht in die Sio-Mo-Schublade, die vor den Palaces, Catpowers oder Radar Bros, dieser Welt überquillt, paßt. Vielmehr verhalten sich die Silver ews zu diesen Bands wie der Mensch zum Affen: sie haben gemeinsame Vorfahren. Und einer dieser entfernten Verwandten könnte Leonard Cohen gewesen sein. Zumindest singt Berman wie ein besoffener, vom Leben gelangweilter Leonard Cohen vor einem relaxten (aber nicht zu relaxten) Folkhintergrund semi-absurde Texte. Wenn er am Ende von ‚Albmarle Station‘ beteuert, „It’s a beautiful world“, dann kommt das ungefähr so glaubwürdig rüber, wie wenn der oberste Geldverwalter Theo Waigel drastische Steuersenkungen ankündigen würde. Auch wieder eine dieser zu unrecht irgendwann einmal vergessenen Platten des Jahres 1996.
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