Soulsavers – Broken
Das Kollektiv um Mark Lanegan zielt mit einem moody Rock-Album ins Herz der Finsternis. Man kann schon auf seltsame Ideen kommen: zum Beispiel uramerikanischen Kiffer-Rock mir 90er-Brit-Electronica zu kreuzen. Seit ein paar Jahren die Lieblingsbeschäftigung des britisch-amerikanischen Kollektivs Soulsavers. Ursprünglich ein DJ-Duo aus Manchester, legten Rieh Machin und Ian Hunter 2003 zunächst ein düsteres Elektro-Debüt mitjohn-Carpenter-haften Instrumentals hin. Dann kam die Hippierock-Phase. Fürs zweite Album luden sie Musiker ein, die sich mit amerikanischem Liedgut auskannten und zur Grabesstimmung beitragen konnten. Schon war Mark Lanegan im Zentrum des Geschehens und Will Oldham im Boot. Für BRO-KEN ist wieder eine illustre Truppe grummeliger Musiker zusammengekommen: Neben Lanegan, mit dessen donnerndem Bariton auch hier wieder alles steht und fällt, sind Spirituahzed-Frontmann Jason Pierce, Faith No Mores Mike Patton, Richard Hawley (kaum hörbar) und Butthole Surfer Gibby Haynes dabei. Nur noch stellenweise ist der Sound so schwer fassbar und dicht: In „Death Beils“ brodelt Lanegan mit massig Gitarrengewaber und Gibby Haynes um die Wette, dazu pochen hypnotische Drums und ein grabestiefer Bass. Gefiepse und Geklackere wird sp^rsani^ dafür gezielter eingesetzt. Hippie-Ikone und Byrds-Mann Gene Clark wird mit einer Version von „Some Misunderstanding“ samt nicht enden wollendem Gitarrensolo gegrüßt. Dazu gibt es viel mehr Stücke zum Luftholen als zuvor: ruhigen Gospel-Blues, leichten Americana. Wenn Soulsavers so weitermachen, fiddelt irgendwo bald noch eine Country-Geige. Wäre gar nicht schlecht.
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