Start: 23. Juni :: Schlafkrankheit

von Ulrich Köhler, Deutschland 2011

mit Pierre Bokma, Jean-Christophe Folly

General Kurtz lässt grüßen: Africalypse Now!

Wenn die Berliner Schule eine Schule der Uneindeutigkeit, des Auslassens, des Verstörens ist, dann gehört auch Ulrich Köhlers dritter Spielfilm dieser Gattung an. Doch obwohl all diese Attribute auch auf diese verknappte, in langen Einstellungen erzählte Geschichte eines Weißen in Afrika, der lieber seinen Untergang in Kauf nimmt, als nach Deutschland zurückzukehren, zutreffen, sprengt Köhler mit seinem eigenartig hypnotischen Fiebertraum eines Films die Limitationen der Form. Unvergesslich bleibt ein unvermittelter Zeitsprung von drei Jahren zu einer anderen Hauptfigur nach der Hälfte der Handlung – eine furiose Volte in einem radikalen Psychogramm, das die Realität zunehmend auflöst. Bis nichts mehr da ist.