Stone Temple Pilots

Stone Temple Pilots

Warner

Hardrock: Die DeLeos haben einen neuen Frontmann. Der singt und sieht aus wie weiland Scott Weiland. Zusammen sind sie eine ganz passable Stone-Temple-Pilots-Coverband.

Stone Temple Pilots – der (fehlende) Albumtitel ist eine Ansage: Eric Kretz, Dean und Robert DeLeo werden diesen Bandnamen weiterführen. Ihr Sänger Scott Weiland ist 2015 seiner Drogensucht erlegen, sein zeitweiliger Nachfolger Chester Bennington hat sich vergangenen Juli erhängt. Die Marke STP aber darf nicht sterben, wohl auch weil die anderen Projekte der DeLeos (Talk Show, Army Of Any­one) wenig Erfolg hatten. Nur: Wie ersetzt man ein Kaliber wie Scott Weiland (schon wieder)?

Da gibt es zwei Möglichkeiten: Man sucht einen Sänger mit eigenem Stil, der den Sound der Band verändert. Oder einen, der seinen Vorgänger überzeugend nachahmt. Die DeLeos haben sich für den zweiten Weg entschieden. Fündig wurden sie in einer Castingshow: Jeff Gutt, der Neue, trat erstmals bei „The X Factor“ in Erscheinung. Mit Leonard Cohens „Hallelujah“ rührte er die Jury zu Tränen. Jetzt schlüpft er in die Rolle des Scott Weiland. Das ist schon ironisch: Weiland war seinen Lebtag dafür berüchtigt, andere Rockstars zu kopieren.

Heute nimmt einer seinen Platz ein, der ihm vom blondierten Schopf bis zum Hüftschwung nacheifert. Die Musiker zimmern die passende Kulisse zum Schauspiel: neun verhaltensunauffällige Riff-Rocker zwischen Hardrock und Blues, drei Schmuse-Balladen. Mit Weiland würden sie vermutlich ganz genauso klingen – und doch hätten sie ein bisschen mehr Gewicht. Da mag Gutt die Pose noch so perfekt beherrschen. Ohne Weiland fehlt den Pilots die schmierige Seele. Der Dreck unter den Fingernägeln. Die Hornhaut ums Herz. Ein Song auf dieser Platte heißt „The Art Of Letting Go“. Schon ironisch.

https://www.youtube.com/watch?v=R-jqMrlIZ4A