Styx – Pieces Of Eight

Wenn man’s differenziert betrachtet, gibt es häufig überflüssige Platten, auch sinnlose, schwachsinnige, dämliche oder schlicht gesagt Longplayer, die man so schnell wie irgendmöglich vergessen sollte. Sollten allerdings all diese Eigenschaften innerhalb von vierzig Minuten gebündelt auf den Hörer einschlagen, wird die Sache mehr als bedenklich.

In den USA existiert eine Combo, die sich, nach einem Totenfluß der griechischen Mythologie, „Styx“ nennt. Zum achten Mal veröffentlicht das US-Quintett eine LP. Nach der achten LP sollte man eigentlich erwarten, daß ein Mindestmaß an Linie zu erkennen ist. Der neueste Anschlag auf die Gehörgänge trägt den Titel „Pieces Of Eight“ und ist der Prototyp einer Platte, die jedermann das Fürchten lehrt.

Unter den heutigen Bedingungen bedeutet es keine Schwierigkeit, jeden Mist zumindest soundmäßig dermaßen zu pushen, daß ein brauchbarer Klang in den Raum dringt. Doch nichteinmal dies kann von „Pieces of Eight“ behauptet werden. Im Gegenteil, mein erster Gedanke war, daß mein Plattenspieler den Geist aufgegeben haben könnte. Was das Abmixen und Aussteuern dieser Scheibe betrifft… manch ein Bootleg besitzt im Vergleich dazu Hifiqualitäten.

Doch selbst wenn dies alles nicht zu bemängeln wäre, bleibt ein künstlerisches Fiasko verewigt, das seinesgleichen vergeblich sucht. Monumental soll es sein, lächerlich banal ist es. Wahllos werden blutleere Passagen riesig aufgemotzt und mehr zufällig aneinandergereiht. Man kann eine Menge durch die Verpackung kaschieren, aber hier soll künstlerisch Ambitioniertes vorgegaukelt werden, und dennoch scheint an allen Ecken und Enden der Diletantismus durch. So wird beispielsweise auf einigen Tracks eine Kirchenorgel eingesetzt. Wohlgemerkt eingesetzt, d.h. bei Styx, es darf gedudelt werden; ohne Abstimmung zum Rest (der nicht minder aneinander vorbeiläuft) plätschert ein sonorig klingendes Instrument ohne erklärlichen Grund daher. Scheiße.