
Jetzt hat das Go! Team also jenen Zuwachs bekommen, den seine Musik eigentlich schon seit knapp zwei Jahrzehnten einfordert. Auf dem siebten Album des Kollektivs aus Brighton sind die Stimmen von Vokalist*innen aus Benin, Japan, Frankreich, Indien und den USA zu hören. Sie fahren durch diesen kaleidoskopartigen Wall Of Sound wie aufgedrehte Hummeln, die noch etwas mehr Surren in das große Dröhnen und Scheppern bringen.
🛒 GET UP SEQUENCES PART TWO bei Amazon.de kaufenAm eindrucksvollsten passiert das auf „Look Away, Look Away“ mit der Star Femenine Band und der Vorabsingle „Dive Bomb“, woran der Beitrag der Detroiter Rapperin Indigo Yaj großen Anteil hat – im Verbund mit Bigger-als-Fatboy-Slim-Bigbeats, Tin-Pan-Alley-Piano sowie Streicher-Keyboards-und Was-weiß-ich-noch-alles-Samples. Der Song ist auch eine laute Protestnote, an diejenigen gerichtet, die das Recht auf Abtreibung in den USA haben abschaffen können. So kriegt das eben nur das Go! Team hin, der Sound erleichtert den Text um ein paar Pfund und lässt die Worte wie entfesselt durch den Groove-Park zischen.
GET UP SEQUENCES PART TWO ist voller, ja, man darf das so sagen, schmissiger Hooklines, überbordender Schichtpoparbeiten mit Zutaten aus diversen Kulturen (Kalimba, Sitar). Das Go! Team darf nun den inoffiziellen Bandnamen United Nations Of Sound tragen. Ein Verein von Sunshine-Funker*innen auf lauter großartigen Drei-Minuten-Trips gegen Patriotismus und Rassismus.
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