The Joe Perry Project – I’ve Got The Rock’n’Rolls Again

Joe Perry verließ Aerosmith, weil ihm die Supergroup im Laufe der Jahre zu sehr abflaute, l’ve got the rock’n’roll again‘ behauptet er jetzt. Und ich gebe ihm recht. Das JP. Project klingt fast wie Aerosmith, besitzt aber erheblich mehr Drive/Elan/Vitalität oder wie immer man es nennen mag. Die Songs sind zur Hälfte ok, zur Hälfte gut oder sehr gut. Ich glaube zwar kaum, daß die Band in Germany je auf einen grünen Zweig kommen wird, aber zumindest in den Staaten könnten sie real big werden. Dieser schnelle, nervöse Riff-Rock ist genau das, was die amerikanischen Kids am Strand von Californien über ihre FM-Radios hören wollen.

Ebenfalls sehr amerikanisch wirken die kanadischen Toronto. Zu amerikanisch, für meine Begriffe. Leadsängerin Holly Woods klingt wie eine zweitklassige Pat Benatar, die Riffs erinnern stellenweise an Rush, und einige Passagen hat man bei Styx schon mal gehört. Hinzu kommt die sterile, aalglatte Produktion und die absolute Mittelmäßigkeit sämtlicher Songs mit durchweg nichtssagenden 08/15-Titeln wie „Enough Is Enough“ oder „Still Talking ‚Bout Love“. Abteilung gesichts- und damit auch chancenloser Durchschnitts-Rock -— sowohl diesseits als auch jenseits des großen Teiches. 4 (JJP) 2 (Toronto)