The Kinks :: In Performance
Rock: halbgare TV-Retrospektive mit schöner Buchbeilage.
CD-Kompilationen mit Obskurem und Rarem finden sich zuhauf, doch trotz DVD-Booms lassen definitiv lückenlose Kompilationen noch immer auf sich warten. Die wenigen einigermaßen zufriedenstellenden Beispiele wie David Bowies BEST of oder gar das umfangreiche Porträt ANTHOLOGY der Beatles sind Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Bislang ziemlich stiefmütterlich behandelt bei der Aufarbeitung historischen Filmmaterials wurden auch The Kinks, die apokalyptischen Reiter der British Invasion. Auch in Performance dürfte nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
Selbst wenn der gerade mal 64 Minuten langen Archivausbeute ein 72-seitiges Buch mit raren Fotos, einer ausführlichen Biografie und kompletter Track-by-Track-Analyse bis 1978 im Vierfarbdruck beiliegt. Immerhin labern Kinks-Biograf Johnny Rogan sowie Publizisten-Urgestein Keith Altham, zu dessen Klientel auch schon The RollingStones, The Who und T. Rex zählten, nicht den üblichen Dünnschiss selbst ernannter Spezialisten aus zweiter Hand, sondern kennen die behandelten Protagonisten tatsächlich persönlich. Aus den Tiefen der Beat-Ära zutage gefördert wurden indes wie üblich nureine Handvoll Clips und TV-Auftritte, darunter „YouReally Cot Me“, „All Day And All Of The Night“ „Well Respected Man“, „Waterloo Sunset“ und „Lola“. Seltsam wie unverständlich, denn allein in deutschen Archiven lagert Material der Kinks aus legendären Shows wie „Beat Club“. „Hits A Go Go“, „Beat-Beat-Beat“ und „Disco 71“ mit einer Laufzeitvon mehr als 180 Minuten, das endlich entstaubt werden möchte.
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