Tracie – Far from the hurting kind
Paule Weller vom Style Council hat den „zornigen jungen Mann“ (Selbsteinstufung) ins Hinterzimmer gesperrt und das LP-Debüt seines Schützlings Tracie produziert. Die Neueste vom Respond Label ist indeed „weit davon entfernt, verletzend zu sein“. Sie berührt aber auch nicht sonderlich (was – siehe Mari Wilson – durchaus drin ist bei liebevollen weißen Soul & Sixties-Tributen).
Statt „Enthusiasmus“ wäre „Sympathie“ das passendere Schlüsselwort für die Hüllentexte. Immerhin sympathisch ist sowohl die Costello-Leihgabe („When You Sleep“) als auch Tracies Mut zu nur von Tasteninstrumenten begleiteten Balladen. Für wirklich zu Herzen gehende „Torch-Songs“ reicht ihre Intensität aber denn doch nicht aus.
Keiner der zehn Songs (fünfe aus der Weller-Feder) ist ganz überflüssig – und die „Soul Squad“ begleitet wacker. Mein Style-Council-Wunschprogramm: Zwei Drittel für die Herren Weller und Talbot, vom Rest dann zwei für die Tracy (Thorn), die mit der Gruppe „Everything But The Girl“ in die Astrud-Gilberto-Lücke vorstieß. Bleibt ein Neuntel Tracie Young, auf das ich nicht verzichten möchte.
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