Years & Years 

Palo Santo 

Polydor/Universal

Elektro-Pop: Die Hype-Band des vorvorletzten Sommers legt nach.

In der düsteren Welt von PALO SANTO haben Androiden die Herrschaft übernommen. Sie sehen zwar aus wie wir, haben jedoch keine Geschlechter. Und echte Menschen sind längst zu einer seltenen Spezies geworden, die hauptsächlich dazu dient, die Androiden zu belustigen, zum Beispiel mit Tänzen.

Olly Alexander kann tanzen. Und wie. Vor drei Androiden mit leeren Gesichtsausdrücken befreit er sich im Video zu „Sanctify“ leichten Schrittes aus einer Zwangsjacke und kriecht rückwärts über den Boden, als würden ihn unsichtbare Hände von der Bühne schleifen. Dieses dystopische Konzept, in das Years & Years ihr neues Album einbetten, eignet sich hervorragend dazu, Olly Alexander auf ein neues Level zu heben.

Der etwas unbedarfte queere Junge wirkt inzwischen wie ein Popstar. Doch einen Hit wie „King“ – Platz 1 im UK, europaweit Top Ten – findet man auf PALO SANTO leider nicht. Auch „Sanctify“ kommt nicht an das Niveau des Vorgängers COMMUNION von 2015 ran. Der mit Zuckerglasur übergossene Elektro-Pop der Band wirkt manchmal beliebig, Songs wie „Rendez-Vous“ klingen höchstens mal wie eine etwas besser gelaunte Version von The Knife. Olly Alexander singt sich einfühlsam und facettenreich durch das Programm, doch seine Band beliefert ihn nicht gerade mit den besten Vorlagen.

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