Der Goth-Pop von Zola Jesus in eher biederen, neoklassizistischen Arrangements für Streichquartett.

Es hat einen komischen Beigeschmack, wenn MusikerInnen ihre Songs neu aufnehmen. Zumal Hörer, für die die Studioaufnahme von Musik eine eigene Kunstform darstellt, die Erstaufnahme als „original“ erachten – ungeachtet vermeintlicher Fehler. Und „guter Sound“ ist kein Argument für wahre Musikliebhaber. Was ist davon zu halten, wenn also Nika Roza Danilova für VERSIONS ihre gar nicht so alten Lieder – hauptsächlich von ihrem letzten Album CONATUS, aber auch von STRIDULUM II und der EP „Valusia“ – neu aufnimmt? Zunächst hat die Idee eine Geschichte: Sie geht auf einen Auftritt im New Yorker Guggenheim Museum zurück, bei dem sich Zola Jesus von einem Streichquartett begleiten ließ, für das Foetus aka J.G. Thirlwell die Arrangements geschrieben hat. Das Fehlen der elektronischen Grundierungen und der klirrenden Höhenlastigkeit der frühen Wohnzimmerproduktionen raubt der Musik einige wesentliche Erkennungsmerkmale: Atmosphäre und Ambience. Auf der anderen Seite generiert die Umtopfung in ein quasi kammermusikalisches Umfeld ein paar nette Momente. Erstaunlich allerdings, dass ein Freier Radikaler wie Foetus Streicherarrangements schreibt, die zwar „schön“ zu nennen, im Grunde aber bieder-neoklassizistisch sind. Also: Zola Jesus Vs. Zola Jesus endet in einem klaren Unentschieden.