Rolling Stones: Produzent Andrew Watt spricht über Jaggers „Anti-Gesang“


„Hackney Diamonds“-Produzent Andrew Watt gibt in einem aktuellen Interview interessante Einblicke ins Studioleben der Rolling Stones – im Speziellen in Mick Jaggers Prozess bei den Gesangsaufnahmen.

Mick Jagger ist nicht nur einer der größten Frontmänner der Musikgeschichte – er hat auch eine ganz eigene Art und Weise, wie er ans Vocal Recording herangeht. Darüber sprach Produzent Andrew Watt (der für das neue Rolling-Stones-Album „Hackney Diamonds“ verantwortlich zeichnet) mit dem britischen „Guardian“ – und erklärte unter anderem, dass der 80-Jährige meistens vier Takes braucht – und bei jedem Take ist er etwas weniger bekleidet.

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„Beim ersten Take, beim zweiten Take ist der Pullover noch an“, so Watt. „Am Ende des zweiten Takes wird der Pullover ausgezogen. Zwei weitere Takes. Während er singt, knöpft er das Hemd auf, und dann ist er im T-Shirt. Ab diesem Zeitpunkt gehe es ans Eingemachte, so Watt: „Wenn er das verdammte T-Shirt anhat und am Mikrofon sitzt, dann pass verdammt noch mal auf. Das ist 100 Prozent Jagger. Er wird zu dem Ding, das man auf der Bühne sieht. Er zittert, wenn er singt. Er trieft vor Schweiß.“

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„Nicht Dylan genug“: Watt über Jaggers „Anti-Gesang“

Interessant an Watts Ausführungen ist auch, dass er Jaggers Vocals als „Anti-Gesng“ bezeichnet. Offenbar lässt sich Jagger dabei von Bob Dylan inspirieren. Watt dazu: „Sowohl Mick als auch Keith meinten: ‚Das ist nicht Dylan genug.‘ Es ist Anti-Gesang, es ist fast wie Sprechen. Er hat so viel Liebe zum Detail in seiner Stimme, dass sie nicht zu gut ist. Das ist so cool. Jeder andere Sänger, mit dem ich gearbeitet habe, sagt: ‚Das kann ich besser singen‘. Er ist das Gegenteil: ‚Das könnte ich wegwerfen.'“