Sissi Perlinger: Mutieren zu wilden Tieren


Sissi Perlinger ist die zarteste Versuchung seit es Clowns gibt, der lebende Beweis, daß sich Aberwitz mit Sex-Appeal potenzieren läßt. „Natürlich ist immer eine Hemmschwelle da, richtig tief reinzugehen, wirklich erotisch zu sein‘, gesteht die schrille Entertainerin. „Aber ich will nicht mit den Augen zwinkern, um aus Angst vor der eigenen Erotik sofort wieder in einen Lacher zu flüchten.“ Es ist die unschuldig zelebrierte Lust am eigenen Körper, die Sissi von der deutschen Rundumsatire von Ringsgwandl bis Helge Schneider angenehm unterscheidet. Frech für zwei und nonchalant für drei stülpt die 28jährige Alleskönnerin in ständig wechselnden Kostümen, skurrilen Sprachspielchen, Arien und Rocksongs ihr Innenleben nach außen. Als Tochter eines Tierdompteurs aufgewachsen, verdiente sich Sissi ihre Ausbildung als Straßenclown, tingelte mit einer Gala-Band durch die Vereinigten Staaten, studierte Musical und Schauspielerei und nahm jüngst ihre erste Platte „Mein Herz sieht rot“ (Virgin) auf. Zur Zeit sind Beziehungskisten der Lieblingsaufhänger ihrer One-Woman-Shows: „Mit diversen Weiberihemen habe ich früher eigentlich nichts am Hut gehabt. Ich bin immer nur mit Jungs in der Clique gewesen. Du lernst die Männer am besten kennen, wenn du ein platonisches Verhältnis zu ihnen hast.“