Der Mann schwingt seine Arme, als wolle er fliegen. Wackelt mit dem Haupt wie ein Irrsinniger, zittert vor dem Mikro. Und was dabei aus den Boxen dringt, gereicht jedem Löwen zur Ehre: Tex Perkins, Sänger von The Cruel Sea, ist ein Rock’n’Roll-Tier wie aus dem Bilderbuch, in seinen besten Momenten eine Kreuzung a’us Jim Morrison und Robert Plant. Der hauptamtliche Sänger der Biker-Band Beasts Of Bourbon ist zweifellos die Attraktion der zu Recht hochgelobten australischen Rock-Combo, die in ihrer Heimat inzwischen eine ähnlich große Popularität genießt wie die seit langer Zeit etablierten Bands Midnight Oilund INXS. Doch wenn The Cruel Sea überall einen derart brillanten Auftritt hinlegen wie in Köln, dann sind Erfolge auch im Rest der Welt nur noch eine Frage der Zeit. Selten hat man eine so wunderbar aufeinander eingespielte Band erlebt. Egal, ob Blues, Counfry-Balladen, verjazzter Rock, Calypso oder ein Johnny Cash-Cover -The Cruel Sea rockt und rollt hochdynamisch durch alle Stile. Einer der zahlreichen Höhepunkte: das von fließenden Slide-Gitarren begleitete „This Is Not The Way Home“ mit einem cool fauchenden Tex Perkins, der seine schwarz gewandeten Mitspieler zu wahren Höchstleistungen anspornt.