The Magic Numbers


Optimistischer, treibender Folk findet sich auf The Magic Numbers, warmer, sonniger Harmoniegesang, Tempowechsel, Handclaps und nicht ein Song, der nach „Burning Down The House“ klingt. „Wie wir als einzige neue Band, die nicht von den Talking Heads beeinflußt ist, überleben sollen? Ich weiß es ja auch nicht“, sagt Sängerin und Bassisrin Michelle Stodart, die mit ihrem Bruder Romeo in Trinidad und New York aufgewachsen ist, und lacht. „Wir machen einfach die Musik, die auf ganz natürliche Weise entsteht, wenn wir zusammen spielen. Es ist schön, daß es dafür einen Markt gibt. „Sie lacht noch einmal herzlich – alle vier Mitglieder der Magic Numbers scheinen überaus fröhliche Menschen zu sein – und fügt dann mit halb ironischem Unterton hinzu: „Wie erfrischend, daß echte, ordentliche Musik noch eine Chance bekommt.“ Obwohl – oder gerade: weil? – das Quartett, das Gitarrist und Sänger Romeo mit dem Geschwisterpaar Angela (Percussion, Gesang) und Sean Gannon (Schlagzeug) in London gegründet hat, im weitesten Sinne konservative (aus dem Lateinischen für „bewahrende“) Musik mit zahlreichen 60erund 70er-Jahre-, jedoch ohne jegliche 80er-Jahre-Referenzen macht, wurde es in England mit offenen Armen aufgenommen. Noch bevor sie eine Platte veröffentlicht hatten, wurden sie von den Chemical Brothers ins Studio gebeten, um Vocals für den Song „Close Your Eyes“ aufzunehmen. Als dann das liebenswerte Debüt The Magic Numbers gerade mal vier Tage lang auf dem Markt war, überreichte John Cale den vier langhaarigen Neo-Hippies bereits den Mojo-Award als „beste neue Band“, für den auch Arcade Fire, Antony & The Johnsons, Willy Mason und der großartige Ray La Montagne nominiert waren.

Ende Juli tourten die Magic Numbers als „Special Guest“ von Brian Wilson durch England und Schottland und wurden von dem gealterten Genius bei einigen Shows auch auf die Bühne gebeten. „Wir hatten vorsichtshalber jeden einzelnen Gesangspart aller Beach-Boys-Alben auswendig gelernt“, so Romeo, der sich bereits als Jugendlicher mit der Musik der Beach Boys, von Neil Young, Hank Williams und Patsy Cline auseinandergesetzt hat. „Nach ein paar gemeinsamen Shows hat er uns gebeten, ihn beim letzten Song zu unterstützen. Da hat sich ein Traum von uns erfüllt.“