Tomte Köln, E-Werk


Die Achse Hemmoor-Köln-Hamburg-Berlm: Thees U. mit neuer Tomte-Mannschaft in der alten zweiten Heimat.

Köln und Tomte – das ist keine Beziehung von solcher Prominenz wie diezwischen der Band und Hamburg, ihrer ehemaligen Heimatstadt (mittlerweile lebt ja auch ganz Tomte irgendwo cool in Berlin). Doch als derjunge Thees Ublmann damals aus seiner niedersächsischen Heimat Hemmoor wegging, zog es ihn zuerst in ein buntes Hochhaus an der A57 in Köln-Ehrenfeld. Zwei Jahre blieb er hier, begann ein Studium, das er nicht abschloss, weilen rgendwann nach Hamburg zog. Tomte gründete. Rockstar wurde usw.

Aber ein bisschen Kölle scheint hängen geblieben zu sein in dem wohl präsentesten Frontmann inGerman Indie-Rock, dervon der Stadt sagt, sie sei „auch nicht schlechter als Berlin“ und hier jedes Jahr ein Weihnachtskonzert im „Blue Shell“ spielt. Und heute Abend derzweite Gig der ersten Tomte-Tour in ganz neuer Besetzung. Hier herrscht der harmonische Wohlklang mit sanfter Hand. Stehlampen werfen angenehmes Licht, die Hinterwand wechselt die Farbe, und davor spielen sie ihre Songs. Neue und alte hübsch gemischt, zwischendrin gibt’s „witzige“ bis witzige Ansagen [„ich dehne keine Vokale, ich habe Soul!“ etc). Die Band harmomsiert, Thees dehnt Vokale wie eh und je (wer sagt denn, dass das schlecht ist?), und Max Schröder trommelt versunken vor sich hin. Aber wie! Entspannt, eigen und begeisternd erfrischend. Eine Bereicherung,dassderHund Marie jetzt Schlagzeug spielt.

Auf einen Akustikteil mit Cello und „Schreit den Namen meiner Mutter“ folgt der Uralt-Gassenhauer.Jn Köln und dann in meinem Zimmer“, in Dreierbesetzung: Neu-Bassist Nikolai Potthoff, Thees an der E-Gitarre und Max. Wahrscheinlich soll das alte Zeiten heraufbeschwören, aber: Es funktioniert nicht. Kaum einer hierscheint die erete Platte du weisst, was ich meine überhaupt zu kennen. Dass der Song dazu in Erinnerung ruft, dass Thees das einzig verbliebene Gründungsmitglied ist, machtdie Sache nicht besser, und so bleibt der Zauber der frühen Jahre verborgen (Tocotronic haben das schon mal besser hinbekommen). Die Versöhnung folgt: Das eh große „Die Schönheit der Chance“, quasi die Tomte-Version des kölschen Sprichwortes „Et hätt noch immer jotjejange“. ist nicht die laute Mitsinghymneos we know/it. sondern ein intimerGänsehautsong mitverhaltenem Gesang. Großartig. Kurz vor dem Ende kündigt Uhlmann grinsend an, er suche ab sofort eine Wohnung in Köln. ,350 Euro, warm oder kalt. Das ist mein frnst!“Tatsächlich? Sollte ihm Berlin soauf den Sack gehen.dass ersieh zurücksehnt nach etwas rheinischer Gemütlichkeit? Die Kölner jubeln. Warten wir ab. Et küttwieet kütt.

www.tomte-musik.de

story und albumkritik me 10/08