Umstrittener Schlager: Wiesn-Wirte wollen „Layla“ nicht auf dem Oktoberfest spielen


In „Layla“ wird ein Bordellbesuch besungen und die titelgebende Prostituierte dabei als männliches Lustobjekt gezeichnet. Um das Stück ist eine Sexismus-Debatte entbrannt.

In den vergangenen Tagen ist eine Sexismus-Debatte um den Ballermann-Schlager „Layla“ entbrannt. In Würzburg wurde das von DJ Robin & Schürze gesungene Lied von einem Volksfest verbannt, sogar Justizminister Marco Buschmann kommentierte die Chose. Nun haben sich die Wirtesprecher des Münchner Oktoberfests klar positioniert. So erklärten Christian Schottenhamel und Peter Inselkammer, dass der Skandal-Song nicht durch ihre Festhallen schallen wird: „Unter den Wirten gibt es die vorherrschende Meinung, dass ‚Layla‘ in den Zelten nicht gespielt wird“, sagte Inselkammer.

Wirt an Kapellen: „Das braucht’s ihr gar nicht üben“

Der Betreiber des Armbrustschützenzelt weiter: „Es gibt viele andere gute Lieder, da brauchen wir das nicht.“ Für ihn sei nicht nur der sexistische Text ein Problem – er finde das Lied in Gänze „ehrlich gesagt ein bisschen blöd“. Sein Wiesn-Kollege Schottenhamel pflichtete ihm bei: „Wir haben unseren Kapellen die Anweisung gegeben: Das braucht’s ihr gar nicht üben, weil es wird nicht gespielt werden.“ Grundsätzlich obliegt es jedem Wirt, selbst zu entscheiden, welche Lieder in seinem Lokal gespielt werden. Dazu zählten auch andere Stücke – etwa ältere Märsche, die teils im rechtsextremen Spektrum beliebt seien, so Inselkammer.

Auf Mallorca ist „Layla“ ein Hit

In „Layla“ wird ein Bordellbesuch besungen und die titelgebende Prostituierte dabei als männliches Lustobjekt gezeichnet: „Er hat ’nen Puff und seine Puffmama heißt Layla / Sie ist schöner, jünger, geiler“, heißt es in dem Song. Seit Wochen verharrt er auf Platz 1 der deutschen Singlecharts. Vor allem von Besucher*innen einer bei deutschen Party-Gästen beliebten Baleareninsel wird er goutiert. Der Produzent des Skandal-Hits Ikke Hüftgold sagte der „Bild“-Zeitung: „Solche Gaga-Hits gehören seit 40 Jahren zur Ballermann-Kultur.“ Das solle auch so bleiben, so der 45-Jährige. Auf Instagram teilte er ein Bild unter dem Hashtag „#freelayla“.

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Schlagerhit „Layla": Justizminister Buschmann mischt sich in Sexismusdebatte ein