ME CD Nr. 1009


MUSIKEXPRESS-CD: Bronx ist nicht gleich Bronx - zehn Songs, bei denen genaues Hinsehen und -hören lohnt.

1. Mariachi El Bronx „Cell Mates“ Hardcore-Punk, Taco-Style. Die schönste Überraschung, seit Ween 1996 ihr Countryalbum veröffentlicht haben: The Bronx – eigentlich geschätzt als kompromisslose und durchaus intelligente Hardcore-Punkband-beweisen ihre Vielseitigkeit mit einem lupenreinen Tex-Mex-Mariachi-Album. Und El. BRONX funktioniert – die Songs sind gut und die Arrangements gekonnt. Sehr vergnüglich.

Albumkritik S. 129

2. Rufus Wainwright „Going To A Town“ (üve) Wunderbarer Song, wunderbare Diva. Seine exzentrische Liveshow (fearuring, wie Rufus verspricht, „hochhackige Schuhe, gestreifte Anzüge, Broschen, Lederhosen, Bläser und natürlichflauschige weiße Bademäntel“) lässt sich nun endlich auch zu Hause genießen: Der Livemitschnitt MILWAUKEE AT LAST!!! erscheint Ende September als CD und DVD.

Albumkritik S. Ili

3. The Asteroids Galaxy Tour „The Sun Ain’t Shining No More“ Soulful Pop aus Dänemark. Amy Winehouse, so geht die Legende, hat ein Demo der Band aus Kopenhagen gehört und sie daraufhin als Vorgruppe für ihre Dänemark-Shows gebucht. Als dann noch eine iPod-Werbung mit ihrem Song „Around The Bend“ unterlegt wurde, bekamen The Asteroids Galaxy Tour gehörig Rückenwind. Ihr Album FRIIT ist – auf psychedelische Weise – sommerlich und hat mit „The Sun Ain’t Shining No Morc“ einen weiteren Hit abgeworfen. „Der Text ist naiv, aber viele Leute können sich damit identifizieren“, sagt Keyboarder und Bassist Lars Iversen. „Es geht um ein einsames Mädchen, das nach der schnellen Liebe sucht und am Ende ein gebrochenes Herz davonträgt.“

Story S. 25 Albumkrilik S. 122

4. Calvin Harris „Yeah Yeah Yeah La La La“ Great Britain’s next Top-Elektropopstar. Der Weg, den er gewählt hat, führte ihn schnell zum Erfolg: Mit einer geschmackssicheren Mischung aus Pop und Elektronik hat sich Calvin Harris sowohl in Clubs als auch im Radio unentbehrlich gemacht. Dass „Germany’s Next Topmodel“ die Sendung mit seinem Song „Acceptable In The 80ies“ bewarb, machte ihn 2008, ein Jahr nach Erscheinen seines Debüts I CREATED DISCO, endgültig zum Popstar. Ein Status, auf dem sich gut aufbauen lässt: Sein zweites Album READY FOR THE WEEKEND wird bereits gespannt erwartet.

Albumkrilik V. 126

5. Schlachthofbronx „HoldinThatDick“ (feat. Slush Puppy Kids) Urbayerische Ghettobeats, worldwide.

Unter anderem weil M.I.A.und Major-Lazer-Produzent Diplo einen Narren an den drei Münchnern und ihren hysterischen Beats gefressen hat, kommt die so brachiale wie innovative Musik ihres Debütalbums SCHLACHTHOKBRONX bereits in der internationalen Clubszene zum Einsatz. Wie soll man sich diesem gewaltigen Klanggewitter auch entziehen?

Story S. 2->

Albumkrilik S. I J i

6. Ja, Panik „Als habe ich…“

Blitzgescheiter Pop aus Österreich.

Nach THE TASTE AND THE MONEY nun THE ANGST AND THE MONEY: Die in Wien ansässige und ursprünglich aus dem Burgenland stammende Band betrachtet das Leben von allen Seiten. Ihr Blick ist eigen, ihre musikalische Sprache auch (samt falschem Konjunktiv). Ja, Panik sind unglaublich gut dann, „die eigene Dummheit und Handlungsunfähigkeit, gepaart mit der unendlichen Sehnsucht nach allem“ zu vertonen.

Albumkrilik S. 121

7. Komplizen der Spielregeln „Lorem Ipsum Die Wahrheit ist da draußen. Und nach Ja, Panik gleich noch eine sperrige und leidenschaftlich unbequeme Band, die derzeit einen wichtigen Beitrag zur Evolution deutschsprachiger Popmusik leistet: Die Komplizen aus Köln sind auf ihrer Suche nach Wahrheit unberechenbar und voller Widersprüche – und damit auf dem einzigen Weg, der bei dieser schwierigen Mission zum Ziel führen kann. Ihr neues Album heißt ES WIRD NTR NOCH GEATMET.

Story & Albumkrilik ME 9/2009

8. Alberta Cross „Leave Us And Forgive Us“ Feiner anglo-schwedischer US-Rock. Sie sehen aus wie „The Kings Of Leon’s mad uncles“ (The Guardian) und machen Musik, die von Neil Young, The Band, The Shins und Band Of Horses beeinflusst sein könnte: Alberta Cross wirken ganz und gar amerikanisch, wurden tatsächlich aber von dem Schweden Petter Ericson Stakee und dem Briten Terry Wolfers in London gegründet. Inzwischen ist die Band in Brooklyn und veröffentlicht nun ihr Debüt BROKENSIDEOFTIME.

9.PortOBrien „Oslo Camphre“ Der Regenbogen nach dem Gewitter. Man hört es THREADBARE an, dass Cambria Goodwin den Tod seines jüngeren Bruders verarbeiten musste – das dritte Port-O’Brien-Album hat vielleicht noch etwas mehr Tiefe als die beiden Vorgänger. Dabei ist keineswegs alles schwermütig geworden: „Oslo Campfire“, sagt die Band, entstand aus einem Gefühl der Befreiung, das auf den Prozess des Verarbeitens der Tragödie folgte.

Albumkrilik S. 132

10. Bad Lieutenant „Sink Or Swim“ Gipfeltreffen des britischen Pop. “ Ich bin sehrstolz, das Album ist super geworden“, sagt New Orders Bernard Sumner. Zusammen mit Stephen Morris, Phil Cunningham und Alex James (Blur) hat er NEVER CRYANOTHER TEAR aufgenommen, das allein schon wegen der Besetzung für viel Aufsehen sorgt.

Internen‘ S. 16 s Albumkritik S. 122 J Produktion: Christoph Lindemann 1