Mit gewölbten Glasflächen gegen Brutalismus im Geschäftsviertel


Minimalismus zahlt sich aus. Das Architekturbüro REX setzt in Washington auf Beton und Glas. Klingt langweilig, sieht spektakulär aus.

„Golden Triangle“ – so nennt man in Washington D.C. das Hauptgeschäftsviertel. Darin befinden sich nicht nur etliche Bürogebäude, sondern auch das Weiße Haus. Die Architektur im Bezirk folgt keiner klaren Linie – Gebäude des Neoklassizismus und Brutalismus, meist aus Mauerwerk und Beton, reihen sich an moderne Strukturen, die von Glas beherrscht werden.

So soll sich der Entwurf in das Stadtbild einfügen
So soll sich der Entwurf in das Stadtbild einfügen

Das New Yorker Architektur-Büro REX versucht mit einem Entwurf, Ausgewogenheit zwischen diesen beiden Gegensätzen zu finden. Auf einer viel befahrenen Straße im „Golden Triangle“ soll ein Bürogebäude entstehen, dessen Fassade von gewölbten Glasflächen bestimmt wird. Jedes Stockwerk wird mit einer bodentiefen, transparenten Verkleidung ausgestattet. Die notwendige Konstruktion zwischen den Glaspaneelen ist so gut wie nicht erkennbar. So strahlt das Gebäude trotz seiner Größe eine Leichtigkeit aus – und nimmt durch die Reflexionen des Glases die Umgebung auf.

Für die Fassade werden 900 Glaspaneele benötigt – 3,2 Meter lang, 1,5 breit. Glasflächen in dieser Größe sind ohnehin ein enormer Kostenaufwand. Doch diese Paneele sind außerdem leicht gewölbt. Dies bringt nicht nur optische Vorteile mit sich, sondern auch konstruktive: Die Fassade ist insgesamt dünner und im Vergleich zu normalem Glas ist es transparenter. Durch ihre hohe Stabilität müssen die Gläser nur an ihren oberen und unteren Rändern befestigt werden, was in der Vertikalen erneut zu mehr Leichtigkeit führt. Die tragende Struktur tritt dabei in den Hintergrund und ist kaum erkennbar.

Die Lobby soll von Holz dominiert werden
Die Lobby soll von Holz dominiert werden

Im Kontrast zu der kühl wirkenden Fassade soll in der Lobby des Gebäudes für den Boden und sogar die Decke ausschließlich Holz verwendet werden. Das erzeugt eine angenehmere Atmosphäre beim Betreten der Räumlichkeiten. Die Wände werden mit Ornamenten versetzt sein, ähnlich wie bei Ludwig Mies van der Rohe (das wahrscheinlich bekannteste Beispiel hierfür ist van der Rohes Barcelona-Pavillon) und anderen Architekten der Moderne.

Bis 2019 soll das Gebäude fertiggestellt werden und eröffnen.

REX
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