„Take one hundred scientists or more /In a room and look the door/Let them conzert for hall their lives / Unlock the door, go in andsee / What they have done for you and me /A brand new toy … Let’s all make a bomb…!“

PENTHOUSE AND PAVEMENT ist der angemessene Soundtrack für tanzwütige Existentialisten. Jawohl, Endzeitstimmung mal ganz ohne manisch-depressive Prä-Joy-Divison-Pose. Wollt Ihr Gedächtnisstützen? Heaven 17 wirken im Niemandsland zwischen Instant-Pop à la Depeche Mode und Cabaret Voltaires Sci-Fi-Trauma. Heaven 17 experimentieren, stecken einen breiten Wirkungskreis ab, pendeln im Spannungsfeld zwischen den Polen. Über düstere, Molllastige Klangströme fließt sphärischsynthetisches Flitterwerk, oft von knüppelharten, auf- und abschwellendem Minimal-Funk abgelöst.

Teil 1, die Pavement-Suite, lebt von nervöser Mutanten-Disco-Schematik; auf der Penthouse-Seite herrscht transparente Synthie-Melancholie vor. Beide Teile finden schließlich unter der sanften, elegischen Stimme Glenn Gregorys zusammen, die Reibungsflächen abbaut und alle Komponenten in verblüffend eingängige Harmonieschemen lenkt.

Heaven 17 sind die erste Satellitengruppe der British Electric Foundation, dem neuen Projekt der beiden Ex-Human-League-Mitstreiter Ian Marsh und Martin Ware. BEF steht für Emanzipation und Selbstverwirklichung, ein Pop-Programm, welches noch viele Ableger zeugen soll. Mit PENTHOUSE AND PAVEMENT haben Gregory, Craig, Ware und John Wilson (auf dessen Konto das höllische Baß-Solo bei „Fascist Groove Thang“ geht) den Techno-Pop-Reigen eröffnet. Heaven 17 präsentieren neun Songs, neun beißende Satiren, neun auf Stenogrammformat reduzierte Impressionen zum gegenwärtigen Zustand. „Democrats are out of power / A cross that great wide ocean / Reagan President elect / Fascist god in motion / Generals teil him what to do /Stop your good time dancing ‚ Train their guns on me andyou / Fascist thang advancing… „