110 Wilco – „lmpossible Germany


Für Menschen, die – mit Verlaub – seelenlose Gniedelei von lyrischer Saitenkunst unterscheiden können, ist Wilcos siebtes Album sky blue sky eine Goldgrube. Lange hat man keine Band mehr so hingebungsvoll in Gitarren schwelgen hören. Das Album markierte die erste Studioarbeit mit Gitarrist Nels Cline, in dessen jazz- und avantgarde-geschultem, genreschrankenlosem Spiel Jeff Tweedys der Virtuosität unverdächtiger, intuitiver Stil die ideale Ergänzung fand. Im epischen Solo dieses Albumhöhepunktes (ab 2:46) schrauben Tweedy und der beglückend prätentions- wie klischeefrei solierende Cline ihre Gitarren in poetische Höhen, wie man sie sich in Wachrräumen bei einer Zusammenarbeit von Neil Young und Television vorstellen würde.

WO? SKY BLUE SKY (2OO7)