Schon vor dem Erscheinen ihres Debüt-Albums war den Juwelieren große Medien-Aufmerksamkeit gewiß; Heißt der Bandleader doch Walter Dahn und ist eins der plakativen Aushängeschilder der deutschen Kunstszene.

Die Musik der Jewellers ist erfrischend un-avant-gardistisch: Verwirklichte Jugendträume vom Rocken und Rollen (Dahn ist 34) mischen sich mit ultrahippen Coverversionen von Sam Fox („True Devotion“) bis zum verschollenen Stan Campbell („Crawfish“). Seine drei Mitspieler Ralf Schneider, Kai Wolf und Leon Kieven klauben von Bowie bis Idol, von Van Halen bis weiß-der-Donner alles zusammen, was die heimische Plattensammlung hergab. Dabei bewiesen die Jewellers Geschmack, denn das T. Rex/Troggs-Bewußtsein mit halligen Vocols und spielerischen Gitarrenverfremdungen bis zum Psycho-Sound der Gegenwart zu dehnen, zeugt von konzeptioneller Schlitzohrigkeit.

Heraus kom elaborierter Gruft-Schlager: deutscher Humor, aber mit Methode. Wer Spaß versteht, wird den Sinn dahinter entdecken.