The Fall – Reformation Post TLC

Reformation Post TLC

Trade Post Punk: Auch mit dem 2b. Studioalbum geben Mark E. Smith und seine Band noch Rätsel auf.

Dieses Album beginnt mit diabolischem Lachen. Da wird bereits klar: Es könnte unangenehm werden. Wird es auch.

Zuletzt wirkten Mark E. Smith und seine Band ja vergleichsweise hörbar und verständlich, doch das ist vorerst vorbei…/ think it’s over now, I think it’s beginning“, informiert uns Smith, um daraufhin etwas vom Ende eines siebenjährigen Zyklus zu brabbeln. Sodann übernimmt er die Rolle eines radikal-kompromisslosen Agitators, der geistige Erneuerung fordert und dazu das zusammengeklaubte deutsche Wort“.Arbeitsbitteamt“ benutzt. Wir sind mit dir. Mark! Es kommt zu einer wütenden Abrechnung mit den vielen The-Fall-Kopisten unserer Tage, ehe es dann endgültig bizarr wird. Auf eine Version von Merle Haggards „White Line Fever“ folgt der scheinbar dazu gehörende“.Insult Song“, in dem Smith zu minimalem Funk von einer Begegnung mit Musikern in Los Angeles berichtet. Dann ein mittlerer Schock: Eine Frau singt! Zum ersten Mal seit Brix! Smiths aktueller Freundin und Keyboarderin Eleni Poulou ist dieses Privileg vergönnt. Nicht unerwähnt bleiben soll“.Das Boat“, ein zehnminütiges atonales Etwas zwischen Psychedelia, abstrakter Elektronik und Krautrock, mit dem Smith erneut seinen makabren Hang zur Germanophilie auslebt. Das Album endet schließlich mit einem fast groovigen Track, in dem die Zeile“.systematic obuse is the truth“ wie ein Schlachtruf wiederholt wird. Mit Reformation POST TLC geht Mark E. Smith also wieder dahin, wo es wehtut. Dorthin, wo der enigmatische Grantier schon einmal Anfang der 90er-Jahre war: bei hemmungslos monotoner Rock-Avantgarde und schwer zu dechiffrierenden Texten. Natürlich ist das erst einmal gewöhnungsbedürftig, aber es reflektiert auch den Stil, den viele The-Fall-Fans zuerst an der Band schätzen gelernt haben. Es ist die Rückkehr des Originals zum Original. VÖ:23.2. >>>

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