Van Halen :: A Different Kind Of Truth

Länger in der Mache als Chinese Democracy: Die Reunion-Platte der Hardrocker.

Bereits als Van Halen 1996 für ein „Best-of“-Album zwei neue Songs mit ihrem Ex-Frontmann „Diamond Dave“ Lee Roth aufnahmen, gab es Gerüchte über eine Reunion der einst größten Hardrock-Band in Originalbesetzung. Derlei Pläne scheiterten aber, weil sich Roth und Eddie Van Halen noch im selben Jahr bei den VMAs an die Gurgel sprangen. Über eineinhalb Dekaden und mehrere Rechtsstreitigkeiten und Entzugskuren später, haben sich Band und Sänger nun doch lange genug zusammengerauft, um eine neue Platte aufzunehmen (nicht ganz im klassischen Line-up: Bassist Michael Anthony wurde durch Eddies Sohn Wolfgang ersetzt). Die Single „Tattoo“ stimmte wenig optimistisch: müde Riffs, austauschbare Melodie, selbst das Video dazu wirkte billig im Vergleich zu Großtaten wie „Hot For Teacher“. Jedoch: A Different Kind Of Truth hat seine guten Seiten. Roth ist hervorragend bei Stimme, und Eddie Van Halen sprüht vor Spielfreude. Ab der Mitte der Platte allerdings beginnen seine Soli zu wirken wie Valium. Eddie Van Halen ist – das wissen wir aus unzähligen „Rolling Stone“-Rankings – der bedeutendste Gitarrist seit Jimi Hendrix, doch fehlen ihm heute die großen Hooks, um sein Spiel in einem ansprechenden Rahmen zu präsentieren.

Key Tracks: „Stay Frosty“, „Blood And Fire“