American Gigolo – der Mann für gewisse Stunden


„Call Me“ klingt Blondies Hit in meinen Ohren. „Call Me“, der Hit aus „American Gigolo“. „Call Me“auch in der Eröffnungssequenz von „Ein Mann für gewisse Stunden“, wie der Filmtitel elefantenplump übertragen,inDeutschland heißt. „Call Me“ diese Aufforderung könnte vom Hauptdarsteller Richard Gere, in seiner Rolle als Julian, stammen. Denn ein kurzer Call genügt, und schon steht Julian älteren, manchmal auch etwas frischeren Damen aus Kaliforniens Upper Class, nicht nur zu Gesprächen zur Verfügung, ausgesprochen fein gekleidet, extrem gute Manieren und ein sicheres Auftreten machen ihn zum begehrten Luxusartikel für gelangweilte, vernachlässigte Ladies. Obwohl er keineswegs billig ist, kann er fast ständig „ausgebucht“ vermelden, kann es sich leisten, Jobs auszuschlagen, nach denen sich andere die Finger lecken würden.

Eigentlich ein interessanter Aufhänger für einen Film. Männliche Prostitution gibt s nicht alle Tage auf der Leinwand. Mal etwas Neues. Doch leider muß sich unbedingt ein Kriminalfall daraus entwickeln. Während Julian nämlich langsam in einen Mordfall verwickelt wird (natürlich ist er unschuldig), gelingt es einer Frau, seine echte Zuneigung und Liebe zu gewinnen. Er, der bisher absolute Frauenfeind, der Frauen benutzt, wie Maschinen, nämlich zum Geldverdienen, verliebt sich letztendlich doch noch und man ahnt, die Liebe bringt ihn zurück auf den richtigen Weg. Das klingt kitschig, aber so ist dieses Machwerk nun leider mal: unglaubhaft und blöde bis ins Dorthinaus. Abgegriffene Klischees reichen einander die Hand: vom korrupten Regierungsbeamten, über den häßlichen Kommissar, bis hin zum bösen Neger, dem Buhmann, alles vorhanden.

Ach ja, bevor ich’s vergesse: langweilig ist der Film auch noch.