„Auslöschung“ auf Netflix: Ein Ende, das gleich mehrere Tragödien offenbart


Vorsicht, Spoiler: Der Höhepunkt vom Netflix-Highlight „Auslöschung“ zeigt, was für ein großartiger Filmemacher Alex Garland ist.

Fast zwei Stunden lang zeigt Regisseur Alex Garland seine komplett weibliche Eliteeinheit auf der Suche nach Antworten im „Schimmer“. Innerhalb der mystischen Kuppel ist die DNS von Mensch und Tier gleich, auch pflanzliches Erbgut mischt sich in Lebewesen. In „Auslöschung“, der seit dem 12. März auf Netflix abrufbar ist (in den USA lief er erfolglos im Kino), gibt es viele bizarre Wesen und Szenerien zu entdecken, Natalie Portman führt den Zuschauer durch den Film.

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Was Alex Garland bei seiner zweiten Sci-Fi-Arbeit richtig macht, funktionierte auch schon bei seinem Vorgängerfilm „Ex Machina“: Garland entscheidet sich für ein sehr ruhiges Erzähltempo, durch das der Zuschauer selbst über die kuriosen Ereignisse nachdenken kann, die hier zu sehen sind. Und durch das die Gräuel, die Natalie Portmans Wissenschaftlerin Lena im Leuchtturm, dem Zentrum des Schimmers, entdeckt, sich besonders emotional entfalten können.

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Im Leuchtturm findet Lena zum einen Dr. Ventress (Jennifer Jason Leigh), die sich krebserkrankt der außerirdischen Kraft hingibt und widerstandslos ihr Leben beenden lässt. Außerdem findet Lena ein Video ihres Mannes Kane (Oscar Isaac) und eine traurige Gewissheit. Kane ist nämlich schon lange Zeit tot, die Suche nach Hilfe für ihn im Schimmer war vergebens. Doch wer ist dann der Mann, der zu Beginn des Films in Lenas Haus kam?

It’s not destroying. it’s creating something new

Die Antwort darauf gibt der Leuchtturm ebenfalls: Die außerirdische Kraft hat einen Duplikanten von Kane erstellt, ähnlich wie es daraufhin mit Lena passiert. Doch während Kane sich seinem Doppelgänger ergab und eine Granate in seinem eigenen Schoß zündete, drückt Lena eine solche ihrem Abbild in die Hand. Natalie Portmans Figur kann daraufhin flüchten und brennt das Zentrum des Schimmers nieder.

Fortsetzung möglich…

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Nachdem sie von Wissenschaftlern zu ihren Erlebnissen im Leuchtturm ausgefragt wurde, kehrt sie zurück zum – wie sie nun weiß – falschen Kane. Sie sitzt ihrem Mann gegenüber, der allerdings nur eine Kopie ist. Den Schimmer hat dieser immer noch in den Augen, ebenso wie Lena. Zusätzlich zu den vielen Toden, die „Auslöschung“ zeigt, steht am Ende also auch die Gewissheit, dass die unheimliche Kraft aus der Kuppel überlebt hat. Und sich vielleicht weiter ausbreiten kann und die gesamte Welt bedroht.

Das Ende des Films ist nicht nur tragisch, sondern bietet auch das Potenzial für eine Fortsetzung. Regisseur Garland hat dies aber bereits ausgeschlossen, er will sich weiterhin einzigartigen Projekten widmen.