Kein reiches Major-Label, kein cleverer Manager und kein großes Musikmagazin hat Clap Your Hands Say Yeah in den USA den Erfolg gebracht. Die Band aus Brooklyn in New York hat das Glück gehabt, in einschlägigen Internet-Blogs als die nächste große Indie-Sensation nach Arcade Fire, den Decemberists und Wolf Parade gehandelt zu werden. „Zu unseren ersten Konzerten kamen nur Freunde wie das eben so ist“, erzählt Gitarrist und Keyboarder Lee Sargent, der nur ungern daran erinnert wird, daß er im Alter von 14 Jahren mit seinem Zwillingsbruder Taylor Sargent und Schlagzeuger Sean Greenhalgh auf College-Partys „Knockin‘ On Heaven’s Door“ in der Guns N’Roses-Version gespielt hat.

„Wenn wir mit unseren früheren Bands dann öfter gespielt haben, sind die Freunde nach und nach weniger geworden. Dieses Mal aber kamen immer mehr Leute.“ Die Band finanzierte selbst die Aufnahme ihrer Talking-Heads-beeinflußten Songs und verschickte anfangs bestellte CDs auch per Hand. Eines Tages aber kam der große Durchbruch: Nachdem bekannt wurde, daß David Bowie im Frühsommer 2005 auf einem der New-York-Konzerte von Clap Your Hands im Publikum gesichtet wurde, brach auf den Indie-Blog-Seiten haltlose Euphorie aus. Wieder und wieder wurde mit journalistischer Sorglosigkeit von dem „berühmten Fan“ der Band geschrieben, ohne daß auch nur ein einziges Mal die Frage gestellt wurde, ob Bowie die Show denn auch gefallen hat. „Das wissen wir auch nicht“, sagt Tyler schmunzelnd. „Er war irgendwie gleich danach einpaarWochen weg. Unser Manager hat immer herauszufinden versucht, wann er zurückkommt und ob es ihm gefallen hat. Aber nach einiger Zeit haben wir beschlossen, loszulassen undnach uornezu blicken, haha 1 .“ Sein Bruder nickt: „Inzwischen ist es wohl auch egal.“ In der Tat: Mit Hilfe eines Vertriebs – aber bis heute ohne Plattenfirma! – hat die Band um den Sänger und Hauptsongschreiber Alec Ounsworth in den USA gut 30.000 CDs verkauft. Auch bei einem ersten Konzert in Berlin erhielten CYHSY für ihre manchmal getragenen, meist aber zügigen, tanzbaren Songs viel Applaus, obwohl im Anschluß heftig diskutiert wurde, ob Alecs Gesang womöglich ein kleines bißchen zu penetrant an den von David Byrne erinnert.

Clap Your Hands Say Yeah dito (V2)