Eurythmics


Seit kurzem tummeln sie sich in den Hitparaden. Lange genug hat’s schließlich gedauert, bis Annie Lennox und Dave Stewart die Lorbeeren zuteil wurden, die sie sich wahrlich redlich verdient haben. Schließlich betreiben sie ihr Handwerk nicht erst seit gestern. Der Background des Duos lohnt, näher beleuchtet zu werden.

Annie wird vor 28 Jahren in Aberdeen geboren und studiert nach Schulabschluß Flöte, Klavier und Cembalo an Londons ehrwürdiger Royal Academy of Music. Doch sie will unbedingt in einer Popgruppe singen und hängt die klassischen Instrumente an den Nagel. Vom Traum als zukünftige Sängerin kann sich niemand Brötchen kaufen, folglich jobbt Annie in Kneipen, Buchhandlungen, macht nebenbei Kabarett und ist immer auf der Suche nach einer Band.

Eines schönen Tages stellt ihr jemand Dave Stewart vor. „Es war toll. Ich wußte auf Anhieb, daß wir zusammenarbeiten würden.“

Dave ist zwei Jahre alter, stammt aus Sunderland und machte sich als Gitarrist einer Folkband namens „Amazing Blondel“ einen Namen, anschließend m allen möglichen Gruppierungen, „von Folk bis Funk“

Bis er 1977 Annie kennenlernt und gemeinsam mit ihr und einem gewissen Peet Coombes die „Tourists gründet. Die Touristen liefern ihrer Fangemeinde bis 1980 drei LPs und fünf Singles, um sich anschließend, hauptsächlich wegen des Vorwurfs, „kommerziell“ zu werden, aufzulösen.

Annie und Dave, bis zu diesem Zeitpunkt auch eine Wohn- und Lebensgemeinschaft, beschließen a), ihr Leben fürderhin rn privaten Soli zu gestalten und b), die „Eurythmics“ zu gründen.

Sie fahren nach Köln zum von ihnen hochgeschätzten Mix-Meister Conny Planck und spielen mit Hilfe zahlreicher Musikerkollegen (Holger Czukay, Jackie Liebezeit, Robert Görl, Clem Burke) ihr Debüt-Album IN THE GARDEN ein.

Annie: „Ich habe vor diesen Leuten den größten Respekt, weil ich von ihnen Dinge gelernt habe, die mir kein englischer Kollege hätte beibringen können.“

Es folgt das Jahr 1983 und mit „Sweet Dreams Are Made Of This“, der ersehnte, verdiente Erfolg, allenthalben und allerorten. Alles reißt sich um die selbstsichere und humorvolle Sängerin, die bevorzugt Herrenanzüge trägt, und um den kleinen, ewig bebrillten, intelligenten Musikanten. Man kann sicher sein, daß es auch in Zukunft noch viel von ihnen zu sehen und hören gibt!