Gefahr & Gefühl


Scott Sinclair designt den Rock.

„Wir schicken Scott Demos undTexte und geben ihm dann einfach grünes Licht“, sagt Jason Black, Bassist der Hardcore-Formanon Hot Water Music (HWM). Das Band-Logo und die Kunstwerke, die Scott Sinclair (31) für die Cover des Quartetts aus Florida gestaltet hat, haben einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, HWM ein anspruchsvolles Image zu geben.

„Die Musik und meine Kunst passen wahrscheinlich zusammen, weil sie beide kaum etwas mit Mainstream zutun haben „, überlegt Scott Sinclair, den HWM als „fünftes Bandmitglied“ bezeichnen, in seinem Studio in Boston. „Beides entspringt einem ähnlichen Kultur-Verständnis. Es sind,the sights and sounds of the Underground‘ ‚-Punks, Hipster, Skater, darbende Künstler. Ziemlich düster manchmal, ein bisschen rebellisch. Dreckig auch, cool und aufregend mit der richtigen Dosis Gefahr und Gefühl.“ Sinclair, der in Boston Kunst studiert hat und unter anderen Picasso, Basquiat, Diego Rivera und Hardcore-Musik aus den frühen 90er-Jahren als Einflüsse nennt, sieht die befreundete Band heute nur noch selten, da ihn sein Talent zu einem gefragten Designer macht: „Ich entwerfe Artwork für Playstation-2-Videospiele und arbeite freiberuflich für Zeitschriften, Skateboard- und Plattenfirmen. Gelegentlich schalte ich dann auf ,hohe Kunst‘ um und stelle überall in den USA meine Arbeit aus. Ich kann jedenfalls von der Kunst leben und das rockt! „Sein neuestes Cover für Hot Water Musics The New What Next (s. Seite 26) markiert einen relativ radikalen Kurswechsel, was bei Fans im Vorfeld bereits zu Spekulationen darüber geführt hat, ob Sinclair überhaupt noch der Urheber des Design-lastigen Artworks sei. „Seit ich mit der Akademie fertig bin, entwickle ich mich als Künstler wesentlich schneller“, erklärt Sinclair. „Ich war so lange in einem Stil gefangen, dass ich das Bedürfnis hatte, mich mit der Band weiterzuentwickeln. Die neue Platte kam mir wie ein riesiger Schritt nach vorne vor. Deshalb hatte ich das Gefühl, auch selbst ein bisschen radikaler werden zu müssen.“

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