DIE MUSIK

I Verschneite Winterwälder und das Matterhorn zieren das Cover des Goldfrapp-Debüts „Feit Mountain“. Die neun ruhigen Songs sind fantasieanregend, sie strahlen Kälte, Eleganz und makellose Schönheit aus. Die Band, bestehend aus mehreren Multiinstrumentalisten, webt einen gefrorenen Teppich aus Bläsern, Streichern, Klangeffekten und Synthie-Ceklirre, auf dem Alison Coldfrapps kristallklare Stimme alle Bewegungsfreiheit der Welt hat. Zusammen klingt das ein bisschen, als ob sich Portishead auf eine Kabarett-Bühne im Berlin der Weimarer Republik verirrt hätten.

DIE KÜNSTLERIN I Eine der wenigen Lichtgestalten in Alisons Schulzeit war ihr Musiklehrer. „Er hat mich ermutigt, mehr zu singen. Wenn du sonst immer nur schlecht bist, dann tut das gut“, so Alison. Mit 17 ging sie frustriert nach London und ließ ihre Familie in einer Kleinstadt in Südengland hinter sich. „Ich wollte nur weg. Es war ganz und gar nicht einfach“, gesteht sie ein und ist wenig gewillt, über die folgenden Jahre Auskunft zu geben. Sehr viel später studierte sie jedenfalls Kunst und tourte als weibliche Stimme mit TripHop-Projekten von Tricky und Orbital. Künstlerisch befriedigte sie das wenig, so dass sie einige Tapes mit eigenen Ideen zusammenstellte. Auf Umwegen fielen die dem studierten Berufsmusiker und Komponisten Will Gregory in die Hände, der 15 Jahre für Stars wie Tori Arnos, Tears For Fears.The Cure und Portishead gearbeitet hatte. „Wir haben erst mal lange nur über unsere musikalischen Vorstellungen geredet“, erzählt Gregory.“Ich hatte die Nase voll, als Studiosaxophonist und -oboist mein Geld zu verdienen.“ Die beiden verbindet neben ihrer Musikalität ein schüchternes und zurückhaltendes Wesen, so dass in der Stille einer abgelegenen Waldhütte über sechs Monate ein sensibles und wunderschönes Debüt-Album entstand.

DIE TEXTE I Erwarten Sie kein „Uuh, Baby,yes, I love you“ in Songs, die „Oompa Radar“, „Utopia“ oder „Horse Tears“ heißen. Alison hat Kunst studiert und liebt Poesie.