Kanye West in Doku: „Jüdische Menschen halten mich auf“


In „The Trouble With KanYe“ werden sowohl die Entwicklung des Rappers als auch seine antisemitischen Äußerungen beleuchtet.

In einem neuen Film über Kanye West äußert sich der Rapper negativ gegenüber der jüdischen Bevölkerung. Seiner Ansicht nach „hielten die jüdischen Menschen ihn auf“. Die Aussage stammt aus der aktuellen TV-Doku „The Trouble With KanYe“.

Bei der Dokumentation handelt es sich um eine Produktion des britischen Senders BBC. Unter der Leitung des Investigativjournalisten Mobeen Azhar wird darin laut BBC-Pressemitteilung „die komplexe Reise, die Ye zu einem der berühmtesten und kreativ erfolgreichsten Künstler seiner Generation machte, in jüngerer Zeit aber auch zu Verurteilung und Berühmtheit führte“ untersucht – einschließlich seiner antisemitischen Äußerungen.

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Im Werk sind Interviews mit Menschen aus Kanye Wests näheren und weiterem Umfeld zu sehen. Darunter befindet sich auch ein Gespräch mit dem Tech-Unternehmer Alex Klein, der an Yes aktuellem Album DONDA 2 mitgearbeitet hat. Er sagt im Interview, der Musiker habe ihm gesagt, er sei „genau wie die anderen Juden“. Als Klein ihn daraufhin fragte, ob er wirklich glaube, dass alle jüdischen Menschen gemeinsam daran arbeiten würden, Ye in seinem Handeln aufzuhalten, bejahte Kanye West die Frage nur.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Rapper mit antisemitischen Äußerungen auf sich aufmerksam macht. Im Oktober des vergangenen Jahres twitterte er unter anderem: „Death con 3 [sic] On JEWISH PEOPLE“, was man sinngemäß mit „Tod den Juden“ übersetzen kann. In einem weiteren Tweet teilte er ein Bild von einem Judenstern, in dessen Mitte ein Hakenkreuz prangt.

Infolge Aussagen dieser Art verlor Kanye West bereits seine Werbeverträge mit Balenciaga, Adidas und GAP. Darüber hinaus wurde ihm sein Ehrendoktortitel von der School Of The Art Institute Of Chicago aberkannt. Adidas spendete später den Erlös aus Restbeständen der Yeezy-Schuhe an Organisationen, die sich gegen Antisemitismus einsetzen.

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Im März 2023 veröffentlichte Ye dann auf seinem Instagram einen Beitrag mit dem „21 Jump Street“-Filmplakat (2012) mit der Überschrift: „Als ich Jonah Hill in 21 Jump Street sah, wurde ich wieder wie ein jüdisches Volk“, erklärte er. „Niemand sollte die Wut auf ein oder zwei Individuen in Hass auf Millionen von Menschen umwandeln“, fuhr er fort. „Kein Christ kann als Antisemit bezeichnet werden, wenn er weiß, dass Jesus Jude ist.“

Die Dokumentation „The Trouble With KanYe“ wurde erstmalig am 28. Juli 2023 auf dem britischen Sender BBC Two ausgestrahlt und hat eine Laufzeit 74 Minuten.