Musikalische Erinnerungsstücke: Vinyl aus der Asche von Verstorbenen


Andrea Lewis begleitet einen Mann, der die Asche seiner Mutter in eine Vinyl-Platte einarbeiten lässt und sie so durch Sound in Erinnerung behält.

Als sein Ur-Großvater starb, wollten Jason Leach und sein Vater die Asche des Verstorbenen über dem Meer verstreuen. Doch dann kam der Wind und die Asche landete nicht da wo sie sollte. Ebenso erging es den beiden als der Großvater starb. Jason Leach hatte daraufhin eine Idee. Eine Idee, die seine Liebe zu Musik und das Gedenken an seine Liebsten perfekt miteinander verband: Er arbeitet die Asche von Verstorbenen in Platten ein.

Was für manche zunächst makaber klingt, kann eine schöne Sache sein, wie Filmemacherin Andrea Lewis in einer Kurzdokumentation zeigt. Sie schildert die Geschichte eines Mannes, John Hobson aus dem englischen Scarborough, der seine Mutter Madeline, auch genannt Madge, auf eine besondere Weise in Erinnerung behalten möchte.

Die Asche wird kurz bevor die Platte gepresst wird auf das noch weiche Vinyl gestreut. Das ist eigentlich genau das, was man in der Regel im Werk vermeiden möchte, denn so entstehen Unebenheiten, die man letztendlich deutlich hört. Doch das ist genau das Ziel von Jason Leach. Diese Unebenheiten, an denen sich die Nadel ein wenig stört, sollen die Verstorbenen wiederspiegeln.

Hier sind die Asche-Spuren deutlich im Vinyl zu sehen.

Leach stellt sich vor wie seine Kinder und Enkel irgendwann eine solche Platte von ihm in Händen halten werden – mit seiner Stimme und seiner eigenen Musik – und ein wenig von seinem Leben in der Platte wiedererkennen können.

In der Doku „Hearing Madge“ sehen wir zuletzt wie John Hobsen der Platte seiner Mutter lauscht, auf der zu hören ist wie sie eine Familiengeschichte erzählt.

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Screenshot/ Hearing Madge